Sterntaler

Sterntaler

Sie ist mitten in der Nacht aufgestanden. Warum, weiß sie selbst nicht, aber eilig zieht sie sich an und tritt vor die Tür des kleinen Häuschens, hinaus in die Dunkelheit.

Kein Mond ist zu sehen, der Himmel ist sternenklar, ein lauer Wind weht. Sie lauscht auf das Käuzchen im nahen Wald und ein Rascheln im Gebüsch, eine Maus vielleicht?

Leise setzt sie sich auf die kleine Bank vor der Tür – die Stille will ihr heilig erscheinen und sie möchte nicht stören, wen auch immer.

Eine seltsame Ruhe ergreift von ihr Besitz, die Kontur des dunklen Waldes verschwimmt, sie schaut hoch zu den Sternen.

Und dann spürt sie, warum sie hier ist. Etwas heißt sie willkommen. Hat auf sie gewartet. Sie ist zuhause. Zuhause in einer Familie, so groß dass ihr Verstand es nicht fassen kann.

Sie sitzt und staunt und namenloses Glück fließt in ihr und lässt sie leuchten, und als sie an sich heruntersieht, leuchtet sie tatsächlich, matt zunächst, dann immer heller. Und sie leuchtet in die Nacht hinein, die nun gar nicht mehr so dunkel ist. Leuchtet und lächelt. Lächelt und leuchtet und ihr wird warm und leicht.

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